Thomas & Nino im Interview
"Dabei erinnere ich mich zurück, wie ich selbst als Kind bzw. Spieler war."
Interviewerin: Anna Lakatos (Vorstandsmitglied Marketing)
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde von uns entweder die männliche oder weibliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Frauen und Männer mögen sich von den Inhalten unserer Texte gleichermaßen angesprochen fühlen.
N: Nino Prochaska | Innenverteidiger
T: Thomas Stocker | Tormann
Die wichtigste Frage zuerst, wie geht ´s euch in der Corona Zeit?
T: Im Grunde genommen sehr gut. Man hat mehr Zeit für sportliche Aktivitäten, mehr Zeit sich der Ernährung und Gesundheit zu widmen, was nicht so schlecht ist. Natürlich ist es mit der Kurzarbeit im Job etwas stressig, aber nichts desto trotz bin ich relativ zufrieden so wie es momentan läuft.
Freut mich zu hören und bei dir Nino?
N: Schön langsam fällt einem die Decke auf den Schädel, da man nicht wirklich viel machen kann, außer in die Arbeit zu gehen, man kommt heim und schaut, dass man ein bisschen Laufen geht. Danach liegt man nur noch auf der Couch herum. (lacht)
Seid ihr Langschläger geworden?
T: Bedingt. Also nicht täglich, aber es gibt schon Tage wo ich mal lange schlafe – dann liege ich länger im Bett, aber das gehört auch mal dazu.
N: Ich leider nicht, ich muss arbeiten. (lacht)
Was arbeitest du?
N: Ich bin Bürokaufmann bei der Gemeinde Wien.
Was fehlt euch am meisten in der Corona Zeit?
T: Soziale Kontakte – so wie man sie von früher kannte. Einfach irgendwo auf ein Bier zusammen sitzen ...
N:... einen Sieg feiern ...
T: ... einfach, überspitzt gesagt, einen Blödsinn machen, aber das ist halt momentan so. Daraus können wir nur stärker hervorgehen, wenn wir uns jetzt alle an die Maßnahmen halten.
Sehr vorbildlich.
Ich selber spiele ja nicht Fußball, deshalb würde ich mal gerne von euch wissen, wie ich mir eure Reise in den Fußball vorstellen kann. Wann habt ihr zum Kicken begonnen? War das schon immer ein Wunsch bzw. ein Thema in der Familie oder unter Freunden?
N: Ich bin in einer sportlichen Familie aufgewachsen. Mein Opa, meine Oma haben gespielt. Sogar meine Mama hat Fußball gespielt. Ich bin da quasi hineingeboren – nicht gerade das größte Talent, aber zum Kicken hat es gereicht, sagen wir mal so. (lacht) Es hat immer Spaß gemacht. Ich habe in der U7 begonnen mit 6 Jahren und bin immer dabeigeblieben. Einfach auch um körperlich fit zu bleiben. Es macht nach wie vor Spaß und schauen wir mal wie lange es noch geht.
T: Ich habe relativ spät begonnen, mit 9-10 Jahren und hab dann auch früh eine Entscheidung treffen müssen – Skifahren oder Fußball. Das war mit 12 Jahren. Ich habe mich dann für Fußball entschieden. Ja, semiprofessionell erfolgreich. Ich kann mich nicht beschweren, hatte alles Hand und Fuß und ich bin froh, Sport betreiben zu können bzw. auf dem Niveau spielen zu dürfen.
Du bist schon seit langem aus Kärnten zu uns gewechselt. Wie lange ist das her?
T: Es wird dieses Jahr die 10. Saison, quasi eine Jubiläumssaison.
Sehr schön, müssen wir im Sommer feiern, sobald es die Umstände wieder zulassen.
N: Auf jeden Fall!
Thomas, welche Bedeutung hatte der Verein für dich, ganz am Anfang wie du nach Wien gekommen bist?
Ein Urgestein hat meine erste Trainingseinheit geleitet – das war der Ronald Maurer, auch Mauschi genannt – und vom ersten Tag an ist eine sehr gute Freundschaft zwischen uns entstanden. Es war eine witzige Situation. Ich bin ja ausgebildeter Tormann und habe in der Jugendakademie auch gerne am Feld gespielt. Ronald hat mich gefragt, welche Position ich spielen möchte. Ich antwortete ihm, dass ich im Grunde genommen alles spielen kann – »ihr könnt mich im Tor aufstellen oder am Feld«. Er lachte laut. Daraufhin meinte ich »du wirst schon sehen!«. Das wollte er mir natürlich nicht glauben. Ich habe mein Probetraining absolviert und er ist zu Rudi (Präsident) gegangen und hat ihm gesagt »den nehmen wir, egal was er will«. Danach habe ich 6 Jahre am Feld gespielt und jetzt seit 3 Jahren wieder im Tor, da es durch Verletzungen nicht mehr anders möglich ist.
Was war das für eine Verletzung?
T: Mit 18 Jahren ein Kreuzbandriss. Danach war ich 2 Jahre „niedergestreckt“. Hat schon sehr am Ego genagt. Knorpelschäden, Miniskusprobleme, das übliche was so mitspielt bei so einer Verletzung. Kleinere Bänderverletzungen am Sprunggelenk zwischen durch mal immer wieder, aber das ist nichts Gravierendes.
Ihr spielt beide in der Kampfmannschaft. Welche Position? Thomas du im Tor und du Nino?
N: Da wo mich der Trainer haben möchte. (lacht) Am meisten aber in der Innenverteidigung.
Und zufrieden mit der Position?
N: Eigentlich zufrieden. Was man so läuferisch von mir sieht, ist das denke ich, die beste Position für mich. (lacht)
Nino, du bist auch Jugendtrainer und trainierst die U14 aktuell. Warum engagierst du dich im Nachwuchs, obwohl du noch ein aktiver Spieler bist?
N: Mich hat der damalige Nachwuchsleiter gefragt, ob ich Zeit und Interesse hätte. Es war für mich interessant und spannend, auch mal mitzuerleben, wie es als Trainer ist. Zeitlich kostet es ein bissl was, da man mehr am Platz ist, als was man normalerweise gewohnt ist. Es macht aber Spaß, den kleinen Kindern – ich hab mit der U7 begonnen – das Kicken beizubringen, wie man es selbst einmal erlernt hat. Und dabei erinnert man sich zurück, wie man selbst als Kind bzw. Spieler war. Es ist ein schönes Erlebnis für mich.
Freut uns sehr als Verein, dass du dich aktiv als Trainier beteiligst!
Gebt uns einen kleinen Einblick, wie ihr euch als Mannschaft bzw. euch persönlich während der Corona Zeit fit haltet?
N: Jetzt im Winter ist es kalt. Da gehe ich Skifahren, so gut es möglich ist. Wir haben eine WhatsApp Gruppe – in dieser schreiben wir uns gegenseitig. Unser Trainer hat uns Vorgaben gegeben, die wir einhalten sollen z.B. Dauerläufe. Das sollten wir 2-3 mal die Woche umsetzen und posten, wenn wir laufen waren. Und alleine fällt einem die Motivation etwas schwerer, aber wenn man sieht, dass die Kollegen Laufen waren, dann versucht man, die anderen zu überbieten und somit steigt die Motivation wieder.
Und ihr haltet euch an die Vorgaben des Trainers?
N: Natürlich. So gut wie möglich. (beide schmunzeln)
T: Zusammenfassend muss ich sagen, dass sich alle so gut wie möglich daran halten. Es herrscht ein reger Fluss an WhatsApp Nachrichten in unserer Gruppe und die alten Hasen – von denen man glauben würde, dass sie am wenigsten machen – machen am meisten.
Thomas, was frühstücks du bzw. isst du vor einem Match?
T: Puh, also egal um welche Uhrzeit ich spiele – meist bei uns am Nachmittag – kommt mir nur ein kleines Frühstück unter. Ganz einfach – hat sich so eingebürgert über die Jahre – ich kann nichts im Magen haben, wenn ich ein Match spiele. Ca. 6-7 Stunden vor dem Match nehme ich eine Kleinigkeit zu mir und das wars dann für den ganzen Tag. Nach dem Match schlage ich dann zu.
N: Bei mir ist es ganz anders. Wenn ich Gusto auf eine Eierspeis habe, dann mach ich mir eine. Zum Frühstück ist es auch öfters mal ein Müsli. Vor dem Match esse ich jedoch 2-3 Stunden vorher nichts mehr. Nur eine Banane oder einen Energieriegel – dann lauf ich besser. (lacht)
Was ist der wichtigste Moment für euch vor einem Spiel?
T: Ich glaube der wichtigste Moment ist kurz bevor wir aufs Spielfeld gehen – sich mit den Kollegen noch abklatschten. Man weiß, es geht wieder um die „Wurscht“ und dass man als Team gemeinsam was erreichen möchte bzw. erreichen kann.
Wer ist der DJ bei euch in der Kabine?
T: Der Schiller, aber dazu möchte ich mich nicht unbedingt äußern. (beide lachen laut)
N: Hin und wieder auch mal der Safi, glaub ich. Je nachdem wer gerade die beste Internetverbindung hat.
Und wer braucht am längsten von euch in der Kabine?
N: Der Herr Kranz oder?
T: Eigentlich, ja, der Benni. Definitiv! Wie er das macht, weiß ich nicht ... (lacht)
N: ... er sitzt gerne und quatscht meistens noch mit den Jungs.
T: Aber ich zähle auch meistens zu einen der Letzen.
Das heißt, du verlässt die Kabine als Letzter?
T: Ich bin mit unter einer der Letzen – unter die Top 3 bin ich sicher. (lacht)
Und wer ist der bestaussehenste Spieler von euch?
N: Vom Körperbau her gesehen oder generell?
Das könnt ihr interpretieren wie ihr möchtet. (lacht)
T: Schwer zu sagen. Also der fitteste ist sicher unser Altspatz der Gerri ...
N: ... oder Edi (Ücüncü) ...
T: ... na gut, der hat gute Gene, der muss nicht trainieren dafür ... (alle lachen)
N: ... schwere Entscheidung. Ich würde aber den Schiller nehmen. Er ist unser Schönling.
Also Christoph Schiller?
NT: Ja, wir sagen Schiller!
Was ist deine Stärke am Spielfeld, Nino?
N: Ich würde sagen, ich rede ganz gerne. Von hinten heraus sieht man ganz gut die Übersicht. Als Innenverteidiger versucht man auch immer, die Mannschaft vor sich einzuteilen. Ich rede ganz gerne, das ist denke ich einer meiner Stärken.
Das heißt du redest oder du schreist?
N: Wenn es die jüngeren Spieler mal übertreiben, dann kann es auch schon ein Schreien werden.
Ich kenne da noch Jemanden, der sogar schon mal fürs Schreien in der Zeitung stand. (alle lachen)
T: Ich weiß nicht wen du meinst?!? (lacht)
Gut, darauf wollen jetzt nicht näher eingehen.
N: Alles nachlesbar. (alle lachen laut)
Nino, ohne welcher App könntest du nicht leben?
N: Wäre momentan wohl Instagram.
T: Für den Zeitvertreib TikTok.
Gibt´s schon ein paar Videos von dir zu sehen Thomas?
T: Von mir gibt´s keine Videos, aber ich finde es absolut witzig was junge Leute an Content rausschmeißen, auch zum Thema Fußballtraining, Fotografie etc.. Zu allen Themen kann man was finden.
Danke vorerst mal für die Beantwortung meiner Fragen.
Als Abschlussrunde würde ich gerne Begriffe in die Runde schmeißen und ihr antwortet mir abwechselnd mit einem Begriff/Wort, dass euch spontan dazu einfällt. Los geht´s ...
Ball
T: Spiel
Grün
N: Rapid Wien. T: Uh, oje. Mei Herz! (alle lachen)
Kapitän
T: Mario Ackerl, Fußballgott
Rasen
N: Wembley
Foul
T: Ich (alle lachen)
Publikum
N: Herzschmerz, weil es im Moment fehlt
Ziel
T: Irgendwann aufzusteigen
Wiesenfest
T: Mega! N: Das vermissen wir alle derzeit – ich sage nur, eine gute Runde mit den Jungs und ein Bier
Beziehungsstatus
T: Vergeben
N: Glücklicher Single
2021
N: Wird hoffentlich besser als 2020.
T: Wird besser als 2020!
Danke, dass ihr euch für unser 1. Interview gleich gemeldet habt. Ich fand es sehr cool und bedanke mich für die Einblicke in eure Fußball-Leben.
Ich wünsche euch eine erfolgreiche Vorbereitungszeit und weiterhin gsund bleiben!
NT: Danke Anna, wünschen wir dir auch.
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